Eine Kündigung der Wohnung trifft viele Menschen unerwartet. Bei einer Mietkündigung ist jetzt wichtig, strukturiert vorzugehen, um Rechte zu prüfen und Zeit zu gewinnen.
Dieser Ratgeber zeigt die ersten nächsten Schritte: Sofortmaßnahmen, rechtliche Ersteinschätzung und mögliche Hilfen durch Mieterverein, Anwalt oder Beratungsstellen im Mietrecht 2025.
Digitale Zustellung, E‑Mail-Kommunikation und aktuelle Entscheidungen deutscher Gerichte spielen eine Rolle bei jeder Kündigung Wohnung Deutschland. Belege sichern und Fristen notieren zählt zu den ersten Aufgaben.
Das Ziel dieser Seite ist klar: Sie erhalten praktische Hinweise von der ersten Prüfung bis zur Wohnungsübergabe oder gerichtlichen Klärung. Ein realistisches Foto (Getty Images, iStock) kann dabei Emotionalität und Sachlichkeit verbinden.
Im Folgenden finden Sie eine klare Gliederung: Erstprüfung, Sofortmaßnahmen, rechtliche Schritte, Vermeidung einer Zwangsräumung, Übergabe sowie die Rechte von Vermieter und Mieter.
Erster Umgang mit der Kündigung: Ruhe bewahren und Unterlagen prüfen
Ein Kündigungsschreiben kann schnell verunsichern. Atmen Sie tief durch und sammeln Sie das Schreiben, den Mietvertrag und frühere Schriftwechsel. So behalten Sie den Überblick und sind vorbereitet, wenn Fristen geprüft werden müssen.
Kündigungsschreiben auf formale Fehler prüfen
Prüfen Sie das Datum, die Unterschrift des Vermieters und die eindeutige Erklärung zur Kündigung. Fehlende Unterschriften, unklare Adressangaben oder widersprüchliche Aussagen zur Frist können die Wirksamkeit beeinträchtigen.
Erstellen Sie eine Kopie des Originals und dokumentieren Sie den Zugang. Empfangsbestätigungen, Einschreiben oder ein Übergabeprotokoll stärken Ihren Nachweis, falls später Streit entsteht.
Welche Fristen und Zugangsdaten zählen rechtlich?
Der Zugang von Willenserklärungen bestimmt den Zeitpunkt, ab dem eine Kündigung wirkt. Nach § 130 BGB ist die Kündigung wirksam, sobald sie dem Empfänger zugeht. Markieren Sie relevante Termine sofort im Kalender.
Kündigungsfristen richten sich nach Mietvertrag und den Vorschriften in den §§ 573, 573c BGB. Prüfen Sie, ob vertragliche Sonderregelungen gelten und ob Fristen korrekt angegeben sind.
Unterscheidung zwischen ordentlicher und fristloser Kündigung
Bei einer ordentlichen Kündigung sind gesetzliche oder vertragliche Fristen zu beachten. Ein Grund muss nicht immer im Schreiben stehen, außer der Mietvertrag verlangt es.
Eine fristlose Kündigung setzt einen wichtigen Grund voraus und kann sofort wirken, wenn sie wirksam begründet ist. Häufige Gründe finden sich in § 543 BGB. Fehlt ein erheblicher Sachvorfall, kann eine fristlose Kündigung unwirksam sein.
| Prüfpunkt | Warum wichtig | Was zu tun ist |
|---|---|---|
| Datum und Zugang | Bestimmt Wirksamkeit der Kündigung | Zustellnachweis sichern, Kalendernotiz |
| Unterschrift Vermieter | Fehlende Unterschrift kann Formmangel sein | Kopie anfertigen, Vermieter zur Bestätigung auffordern |
| Angabe des Kündigungsgrundes | Bei fristloser Kündigung oft erforderlich | Belege sammeln, genaue Formulierung prüfen |
| Kündigungsfristen | Bestimmen Auszugszeitpunkt | Mietvertrag und §§ 573c, 573 BGB vergleichen |
| Zugang von Willenserklärungen | Rechtsfolgen beginnen mit Zugang | Empfang dokumentieren, ggf. Zeugen benennen |
| Formfehler | Können Kündigung unwirksam machen | Rechtsberatung erwägen, Fristen notieren |
Wohnung gekündigt – Was tun?
Wenn das Kündigungsschreiben im Briefkasten liegt, hilft ein klarer Plan. Zuerst ordnen Sie die Unterlagen und prüfen die Fakten. So erkennen Sie schnell, ob eine Kündigung berechtigt ist und welche Schritte nötig werden.
Prüfung, ob die Kündigung berechtigt ist
Vergleichen Sie die vom Vermieter angegebenen Gründe mit dem Mietvertrag und Ihrem Verhalten. Bei Mietrückstand zählt die Höhe und der Zeitraum der Rückstände. Sammeln Sie Zahlungsbelege und Kontoauszüge.
Bei Vorwürfen zur Hausfriedensstörung oder Untervermietung prüfen Sie, ob es Beweise gibt. Listen Sie Zeugen, E-Mails und Hausverwaltungsprotokolle auf. Eine sorgfältige Mietrecht Prüfung schafft Klarheit.
Widerspruchsmöglichkeiten und Fristen
Gegen eine Kündigung können Sie form- und fristgerecht Widerspruch Kündigung einlegen. Bei einer ordentlichen Kündigung können Härtegründe nach § 574 BGB geltend gemacht werden.
Fordern Sie Aktenkopien an und reagieren Sie innerhalb der gesetzten Fristen. Bei einer Räumungsklage ist schnelle Klageabwehr wichtig. Notieren Sie Termine und reichen Sie erforderliche Unterlagen ein.
Wann sofortiges Handeln nötig ist (z. B. fristlose Kündigung)
Bei einer fristlosen Kündigung müssen Sie fristlose Kündigung sofort handeln. Sichern Sie Abmahnungen, Zahlungsbelege und Schriftverkehr unverzüglich.
Prüfen Sie kurzfristig, ob eine sofortige Zahlung oder eine Kurzzeitfinanzierung möglich ist. Kontaktieren Sie bei Zahlungsproblemen das Jobcenter oder das Sozialamt.
Empfohlene Schritte: Ruhe bewahren, Fakten ordnen, Beweise sichern und innerhalb weniger Tage rechtliche Erstberatung bei Mieterverein oder Anwalt einholen. So erhöhen Sie die Chancen, die Lage richtig einzuschätzen und gezielt zu reagieren.
Gründe für eine fristlose Kündigung und ihre Rechtmäßigkeit
Eine fristlose Kündigung trifft Mieter oft unvermittelt. Der Vermieter muss einen wichtigen Grund nennen, der das Festhalten am Mietverhältnis unzumutbar macht. Rechtliche Vorgaben und saubere Nachweise entscheiden über Wirksamkeit und Erfolg.

Wichtig ist, dass die formalen Voraussetzungen erfüllt sind. Bei Zweifeln lohnt sich sofortiges Handeln, damit Rechtsschutz fristgerecht möglich bleibt.
Mietrückstand als wichtiger Kündigungsgrund
Ein erheblicher Mietrückstand kann zur fristlosen Kündigung führen. Bei wiederholten oder hohen Rückständen ist eine Mietrückstand Kündigung gerechtfertigt.
Kommt es nach Zugang der Kündigung zur sofortigen Zahlung, kann das Kündigungsrisiko sinken. Staatliche Stellen wie Jobcenter oder Sozialamt übernehmen in Einzelfällen Zahlungen, wenn Anspruch besteht.
Störung des Hausfriedens, Vermüllung, unbefugte Untervermietung
Dauerhafte Ruhestörung oder starke Vermüllung rechtfertigen den Eingriff des Vermieters. Eine Ruhestörung Kündigung erfordert dokumentierte Vorfälle.
Unerlaubte Untervermietung verletzt vertragliche Pflichten und kann zur fristlosen Kündigung führen. Fälle von unbefugte Untervermietung sollten durch Fotos, Zeugenaussagen oder Protokolle belegt werden.
Rechtliche Anforderungen aus § 543 BGB
§ 543 BGB verlangt, dass die Fortsetzung des Mietverhältnisses unzumutbar ist. Vor einer fristlosen Kündigung muss in vielen Fällen eine Abmahnung oder Fristsetzung zur Abhilfe erfolgen.
Fehlende Abmahnung oder mangelhafte Begründung schwächen die Rechtsposition des Vermieters. Rechtsanwälte und Mietervereine prüfen oft, ob die Voraussetzungen des § 543 BGB erfüllt sind.
Was tun bei einer ordentlichen Kündigung durch den Vermieter
Eine ordentliche Kündigung durch den Vermieter trifft viele Mieter unvermittelt. Zuerst Ruhe bewahren und die Kündigung genau lesen. Prüfen Sie, ob formal alles stimmt und welcher Kündigungsgrund genannt wird.
Kündigungsgründe nach § 573 BGB (z. B. Eigenbedarf)
Vermieter müssen einen berechtigten Grund nach § 573 BGB angeben. Häufig genannt ist Eigenbedarf, aber auch wirtschaftliche Verwertung oder wiederholte Vertragsverstöße können zulässig sein.
Wie Mieter auf eine ordentliche Kündigung reagieren können
Reaktion Mieter heißt prüfen, ob die Angaben plausibel sind. Vergleichen Sie das Schreiben mit Ihrer Akte. Sammeln Sie Mietverträge, Mieterhöhungsschreiben und frühere Mahnungen. Suchen Sie das Gespräch mit dem Vermieter, um eine Verlängerung oder einen Aufschub zu verhandeln.
Wenn Zweifel an der Rechtmäßigkeit bestehen, lohnt sich rechtliche Beratung. Ein Mieterverein oder ein Anwalt kann die Erfolgsaussichten eines Widerspruchs einschätzen.
Prüfen, ob Härtegründe nach § 574 BGB greifen
Härtegründe § 574 BGB ermöglichen einen Widerspruch, wenn der Auszug unzumutbare Nachteile bringt. Beispiele sind schwere Krankheit, Schulbescheinigungen für Kinder oder fehlende Ersatzwohnung. Fristen und Belege sind wichtig.
Bereiten Sie Nachweise vor: ärztliche Atteste, Schulunterlagen und Kontoauszüge. Stellen Sie einen schriftlichen Widerspruch und begründen Sie den Härtefall. Das Gericht entscheidet, ob die Härtegründe anerkannt werden.
Kurze Checkliste: 1) Kündigung prüfen; 2) Gründe gemäß § 573 BGB beurteilen; 3) Belege für Härtegründe § 574 BGB sammeln; 4) Reaktion Mieter schriftlich formulieren; 5) Beratung einholen.
Fristlose Kündigung erhalten: Sofortmaßnahmen
Wer eine fristlose Kündigung erhält, steht unter großem Druck. Ruhe hilft, klare Entscheidungen zu treffen. Priorität hat das Sammeln von Beweisen und das sofortige Klären offener Zahlungen.
Belege zusammentragen
Sammeln Sie Kontoauszüge, Quittungen und Überweisungsbelege. Legen Sie Kopien von E‑Mails, Briefen und Abmahnungen an. Notieren Sie Zeugen mit Datum und Anlass. Digitale Sicherung auf einem externen Laufwerk oder in einer Cloud erhöht die Verfügbarkeit. Mietbelege sichern schafft Transparenz gegenüber Gericht und Vermieter.
Wenn möglich: Mietrückstand begleichen und Nachweis erbringen
Eine sofortige Zahlung kann die Kündigung verhindern. Nutzen Sie Überweisung oder Bargeldquittung und fordern Sie eine schriftliche Bestätigung vom Vermieter. Prüfen Sie Hilfsangebote durch Jobcenter oder Sozialamt, wenn Eigenmittel fehlen. Dokumentieren Sie jede Zahlung sorgfältig, damit Sie den Mietrückstand begleichen und den Nachweis liefern können.
Anwalt, Mieterverein oder Beratungsstellen kontaktieren
Suchen Sie schnell rechtliche Hilfe. Ein spezialisierter Mietanwalt kann die Erfolgsaussichten prüfen und Einspruch formulieren. Alternativ bietet der Deutsche Mieterbund Beratung und oft kostengünstige Unterstützung. Schuldnerberatungen helfen bei Finanzplänen und beim Umgang mit Mietrückstand. Zögern Sie nicht, den Mieterverein kontaktieren oder professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Bleiben Sie sachlich im Kontakt mit dem Vermieter. Eigenmächtige Gegenmaßnahmen sind rechtswidrig. Nur ein rechtskräftiger Räumungstitel und der Gerichtsvollzieher erlauben Zwangsräumung.
Widerspruch und gerichtliche Schritte
Wer eine Kündigung erhält, sollte schnell, aber bedacht handeln. Prüfen Sie zunächst Unterlagen und Fristen und sammeln Sie Belege. Ein klar formulierter Widerspruch kann Zeit gewinnen und Ihre Position stärken.

Form und Fristen für Widerspruch
Der Widerspruch gegen die Kündigung muss schriftlich erfolgen. Nennen Sie konkrete Gründe und fügen Sie Nachweise bei, etwa Zahlungsbelege oder Schriftwechsel. Die Widerspruch Kündigung Frist richtet sich meist nach dem Zugang der Kündigung oder der Zustellung der Klage.
Reichen Sie den Widerspruch rechtzeitig beim Vermieter oder Gericht ein. Versäumen Sie Fristen, droht im Mietprozess Deutschland ein schneller Nachteil.
Vorgehen bei Räumungsklage und Verteidigung
Erheben Sie sofort Einspruch, wenn eine Räumungsklage zugestellt wird. Legen Sie vollständige Akten vor: Mietvertrag, Zahlungsnachweise, Fotos und Abmahnungen.
Benennen Sie Zeugen und beauftragen Sie frühzeitig einen Anwalt oder den Deutschen Mieterbund. Eine fundierte Räumungsklage Verteidigung erhöht die Chancen, im Gerichtstermin gehört zu werden.
Antrag auf Räumungsfrist nach ZPO § 721 stellen
Sie können vor der letzten mündlichen Verhandlung einen Antrag auf ZPO § 721 Räumungsfrist stellen. Das Gericht prüft familiäre Gründe, Schulpflicht und Gesundheitszustand sowie die Lage auf dem Wohnungsmarkt.
Eine Räumungsfrist nach ZPO § 721 Räumungsfrist verschafft Zeit für Umzug oder Sozialleistungen. Für eine erfolgreiche Fristverlängerung brauchen Sie detaillierte Nachweise und eine überzeugende Härtefallbegründung.
Im Mietprozess Deutschland nutzen taktische Fristgesuche, um Unterstützung durch Jobcenter oder Schuldnerberatung zu organisieren. Eine gut dokumentierte Verteidigung und ein rechtzeitig gestellter Antrag erhöhen die Chancen auf einen tragfähigen Ausgang.
Vermeiden einer Zwangsräumung: praktische Hilfen
Frühzeitiges Handeln erhöht die Chancen, eine Zwangsräumung verhindern zu können. Sprechen Sie offen über Ihre Lage, sammeln Sie Belege und prüfen Sie jede Hilfe von Behörden und Beratungsstellen. Ein strukturierter Plan reduziert Stress und schafft Raum für Lösungen.
Offene Kommunikation mit dem Vermieter
Kontaktieren Sie den Vermieter so bald wie möglich und bieten Sie ein ehrliches Gespräch an. Viele Hauseigentümer akzeptieren Ratenzahlungen oder befristete Vereinbarungen, wenn die Kommunikation stimmt.
Schriftliche Absprachen sichern Vereinbarungen rechtlich ab. Notieren Sie Termine, Beträge und neue Fälligkeiten, um spätere Missverständnisse zu vermeiden.
Sozialleistungen, Jobcenter und Schuldnerberatung nutzen
Prüfen Sie Ansprüche beim Jobcenter Mietschulden betreffend und beantragen Sie gegebenenfalls Leistungen nach SGB II oder XII für Unterkunft und Heizung. In akuten Notsituationen ist das Sozialamt ein weiterer Ansprechpartner.
Eine professionelle Schuldnerberatung unterstützt bei Verhandlungen mit Vermieter und Gläubigern. Beratungsstellen helfen auch beim Erstellen eines Zahlungsplans und bei Anträgen auf Übernahme offener Forderungen.
Räumungsfrist, Schonfristen und individuelle Härtefälle
Nach einem Urteil besteht meist noch eine Räumungsfrist. Diese Frist nutzen Sie, um Zahlungen zu organisieren oder Anträge zu stellen. Ein Antrag auf Verlängerung nach ZPO § 721 kann zusätzlichen Schutz bieten.
Gerichte berücksichtigen individuelle Härtefälle wie Krankheit, kleine Kinder oder Schulpflicht. Dokumentieren Sie relevante Umstände und fügen Sie ärztliche Bescheinigungen oder Schulbescheinigungen bei.
Praxisbeispiele zeigen, wie Hilfe wirken kann. Jobcenter Mietschulden wurden übernommen, Ratenvereinbarungen mit Vermietern geschlossen und Schuldnerberatung half, eine Zwangsräumung verhindern zu können. Als letzte Option sind Obdachlosenhilfen verfügbar.
| Maßnahme | Ziel | Ergebnis in der Praxis |
|---|---|---|
| Frühes Gespräch mit Vermieter | Vereinbarung von Ratenzahlungen | Vermeidung sofortiger Kündigung, Zeitgewinn |
| Leistungsantrag beim Jobcenter | Übernahme Jobcenter Mietschulden | Schnelle Tilgung offener Mieten, Stabilisierung |
| Schuldnerberatung | Verhandlung mit Gläubigern | Einmalzahlungen oder längere Ratenpläne |
| Antrag auf Verlängerung Räumungsfrist | Verlängerung nach ZPO § 721 | Zusätzliche Wochen bis zur Umsetzung |
| Nachweis von Härtegründen | Schutz vor sofortiger Räumung | Erhöhte Chance auf individuelle Lösung |
Wenn Sie selbst gekündigt haben und keine neue Wohnung haben
Wer die eigene Wohnung kündigt und plötzlich ohne neue Bleibe dasteht, steht rechtlich schlechter da als jemand, dem gekündigt wurde. Mieter verlieren nach eigener Kündigung den gesetzlichen Bestandschutz. Ein Anspruch auf Fortsetzung Mietvertrag gegenüber dem Vermieter besteht nicht.
Einseitig die Kündigung zurücknehmen ist nach Zugang beim Vermieter grundsätzlich nicht möglich. Nur in sehr engen Ausnahmefällen kann ein Widerruf wegen Verstoßes gegen Treu und Glauben nach § 242 BGB denkbar sein. Praktisch bleibt der Vermieter frei in seiner Entscheidung.
Rechte und Pflichten nach eigener Kündigung
Nach eigener Kündigung müssen Mieter die vereinbarte Frist einhalten und die Mietsache vertragsgemäß übergeben. Zahlungen wie Miete bis zum Ablauf der Kündigungsfrist bleiben Pflicht. Wer Schäden verursacht, haftet wie zuvor.
Keine Ansprüche auf Fortsetzung
Gesetzliche Schutzmechanismen wie Härtefallregelungen kommen für den Kündigenden kaum zum Tragen. Daraus folgt: Eine erzwungene Fortsetzung Mietvertrag ist nicht gegeben. Verhandlungen über eine Fortsetzung sind freiwillig und beruhen auf Einigung mit dem Vermieter.
Optionen: Verlängerung oder alternative Lösungen
- Frage nach Verlängerung Mietvertrag stellen: Vermieter kann einer Verlängerung zustimmen oder ablehnen.
- Kurzfristiger Untermietvertrag mit Bekannten oder via Plattformen abschließen.
- Neuen befristeten Mietvertrag aushandeln, falls der Vermieter ein Angebot machen will.
- Übergangsunterkünfte prüfen: Familie, Freunde, Hostels oder möblierte Wohnen auf Zeit.
Praktischer Rat: Suchen Sie frühzeitig aktiv nach Alternativen und dokumentieren Sie schriftliche Anfragen an den Vermieter. Wer offen kommuniziert und flexible Optionen prüft, reduziert Stress und das Risiko, selbst gekündigt keine Wohnung zu haben.
Umzug, Wohnungsübergabe und Abwicklung nach Kündigung
Der Abschluss des Mietverhältnisses braucht gute Vorbereitung. Nutzen Sie eine klare Wohnungsübergabe Checkliste, um Zeit zu sparen und Missverständnisse zu vermeiden. Ein sauberes, dokumentiertes Verfahren schützt beide Seiten und schafft Verlässlichkeit.
Checkliste für die Wohnungsübergabe
Erstellen Sie ein gemeinsames Übergabeprotokoll am Übergabetermin. Notieren Sie Datum, Zählerstände, Schlüsselübergabe und den genauen Zustand jeder Raumfläche.
- Fotos von Mängeln in hoher Qualität anfertigen und chronologisch speichern.
- Protokoll in zweifacher Ausfertigung ausfüllen und von beiden Parteien unterschreiben lassen.
- Schlüsselübergabe schriftlich bestätigen und Anzahl der übergebenen Schlüssel notieren.
Kaution: Abrechnung, Fristen und Durchsetzung
Die Kaution Abrechnung sollte nachvollziehbar sein. Vermieter haben in der Regel bis zu sechs Monate Zeit für eine Abrechnung oder Teilrückzahlung. Fordern Sie eine detaillierte Aufschlüsselung der Posten an.
Bei Unstimmigkeiten sammeln Sie Belege und fordern eine Frist zur Klärung. Ist die Forderung unbegründet, hilft eine schriftliche Aufforderung zur Freigabe oder notfalls eine Klage auf Herausgabe.
Was bei Beschädigungen und Renovierungsfragen zu beachten ist
Prüfen Sie die vertraglich vereinbarten Renovierungspflichten Mieter vor Beginn von Arbeiten. Verpflichtungen gelten nur in dem Umfang, wie sie wirksam im Mietvertrag stehen.
- Bei beanstandeten Schäden Vergleichsangebote und Kostenvoranschläge einholen.
- Fotos, Rechnungen und schriftliche Kostenvoranschläge als Beweismittel bereithalten.
- Nur vertraglich geforderte Schönheitsreparaturen durchführen, größere Reparaturen dem Vermieter melden.
Ein ordentlich geführtes Übergabeprotokoll reduziert Streitpunkte und beschleunigt die Kaution Abrechnung. Sorgfalt bei Dokumentation und Kommunikation zahlt sich aus, wenn es später um Rückforderungen oder Schadensersatz geht.
Rechte des Vermieters und Vorgehen bei verweigertem Auszug
Wenn ein Mieter den Auszug verweigert, stehen dem Vermieter klare rechtliche Wege offen. Diese dienen dem Schutz der Wohnung und der Sicherung berechtigter Ansprüche. Vermieter sollten formal korrekt vorgehen, damit Rechte wie die Einleitung einer Räumungsklage wirksam bleiben.
Rechtliche Möglichkeiten und gerichtliches Vorgehen
Der Vermieter kann eine Räumungsklage erheben, um die Herausgabe der Wohnung gerichtlich durchzusetzen. Nach einem positiven Urteil folgt die Vollstreckung Wohnung durch den Gerichtsvollzieher. Fristen und Zustellungen müssen exakt eingehalten werden, damit die Maßnahmen rechtssicher sind.
Schadensersatzansprüche und finanzielle Folgen
Bei schuldhaftem Verzug kann der Vermieter Schadensersatz Mieter verlangen. Das umfasst Mietausfall, Reinigungskosten und Reparaturen wegen Beschädigungen. Belege und genaue Kostennachweise stärken die Forderung vor Gericht.
Pflichten des Vermieters bei Fortsetzung oder Verlängerung
Wünscht der Vermieter eine Fortsetzung oder Verlängerung des Mietverhältnisses, gelten Vermieterpflichten Mietverlängerung. Er kann neue Bedingungen aushandeln oder eine stille Fortsetzung nach § 545 BGB akzeptieren. Jede Vereinbarung sollte schriftlich fixiert werden, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden.
Eigenmächtige Eingriffe sind unzulässig. Der Vermieter darf nicht selbst die Schlösser austauschen oder Besitz entziehen. Zwangsmaßnahmen erfolgt ausschließlich im Rahmen des rechtsstaatlichen Verfahrens und der Vollstreckung Wohnung.
Fazit
Wenn die Wohnung gekündigt wurde, bleibt als erstes: Ruhe bewahren und die Unterlagen prüfen. Notieren Sie Fristen, lesen Sie das Kündigungsschreiben genau und fertigen Sie sofort Kopien von Mietvertrag, Zahlungsbelegen und der Kündigung an.
Handlungsempfehlung Mieter: Innerhalb weniger Tage rechtliche Erstberatung suchen, etwa beim Deutschen Mieterbund oder einem auf Mietrecht spezialisierten Anwalt. Bei Mietrückständen zeitnah Zahlung oder soziale Hilfen über Jobcenter oder Sozialamt anstoßen, um eine fristlose Räumung zu vermeiden.
Für die nächsten Schritte Mietrecht sind digitale Zustellungen, Anträge nach ZPO § 721 und die Sicherung von Belegen zentral. Beim Auszug ein Übergabeprotokoll erstellen und Kautionsansprüche dokumentieren; empfohlenes Bildmotiv für Beiträge: Übergabeprotokoll mit Vermieter und Mieter (Getty Images oder iStock).






