Eine barrierefreie Wohnung finden ist für viele ein zentrales Anliegen, insbesondere in einer Gesellschaft, in der rund 2,8 Millionen Haushalte mit Senioren auf altersgerechte Wohnungen angewiesen sind. Leider haben nur etwa 600.000 Senioren Zugang zu behindertengerechten Wohnungen, die Mobilitätslösungen wie Rollatoren oder Rollstühle berücksichtigen. Daher ist es wichtig, bereits vor der Suche über die persönlichen Bedürfnisse und die erforderliche Ausstattung nachzudenken, um die geeignete seniorengerechte Wohnung zu finden.
Barrierefreies Wohnen wird durch spezifische bauliche Merkmale, die auch höhere Kosten verursachen können, geprägt. Die DIN 18040-2 legt die Standards für barrierefreies Bauen von Wohngebäuden fest. Dabei ist es wichtig, die Unterschiede zwischen barrierefreien, behindertengerechten und rollstuhlgerechten Wohnungen zu verstehen. So müssen rollstuhlgerechte Wohnungen Aspekte wie eine Türdurchgangsbreite von 90 cm und großzügigere Flächenanforderungen erfüllen.
Mit den richtigen Informationen, einer klaren Strategie und dem Wissen über Fördermöglichkeiten kann die Suche nach einer barrierefreien Wohnung deutlich erleichtert werden.
Was bedeutet Barrierefreiheit?
Barrierefreiheit ist ein Begriff, der in der modernen Wohnbaugestaltung eine zentrale Rolle spielt. Er beschreibt die Zugänglichkeit von Wohnungen für Menschen jeglichen Alters sowie für Personen mit körperlichen Einschränkungen. Das Ziel ist, ein Umfeld zu schaffen, das niemanden ausschließt und allen Bewohnern ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht.
Definition von Barrierefreiheit
Eine barrierefreie Wohnung erfüllt spezifische Anforderungen, die es ermöglichen, dass jeder unabhängig von seinen körperlichen Fähigkeiten Zugang zu den Räumlichkeiten hat. Dazu gehören beispielsweise ausreichend breite Türen und gut durchdachte Bewegungsflächen. Der Fokus liegt auf barrierefreiem Wohnen, das den Bedürfnissen aller Bewohner gerecht wird.
DIN-Normen und Standards für barrierefreies Wohnen
Die DIN 18040-2 spielt eine bedeutende Rolle bei der Definition von Standards für barrierefreies Wohnen. Diese Norm fasst wesentliche Anforderungen zusammen, die eine Wohnung erfüllen muss, um als barrierefrei zu gelten. Minimale Türbreiten und spezifische Maße für WC-Anlagen sind nur einige der Punkte, die dabei berücksichtigt werden müssen, um sicherzustellen, dass die Wohnungen für alle Menschen zugänglich sind.
Der Unterschied zwischen barrierefrei, behindertengerecht und rollstuhlgerecht
Die Begriffe barrierefrei, behindertengerecht und rollstuhlgerecht werden oft synonym verwendet, bezeichnen jedoch unterschiedliche Konzepte. Barrierefreie Wohnungen bieten allgemeinen Zugang, während eine behindertengerechte Wohnung besondere Anpassungen für individuelle Bedürfnisse erfordert. Rollstuhlgerechte Wohnungen hingegen sind speziell auf die Anforderungen von Rollstuhlfahrern ausgelegt, was unter anderem breitere Türen und spezielle Stellplätze umfasst.
Barrierefreie Wohnung finden – Tipps und Tricks
Die Suche nach einer passenden barrierefreien Wohnung erfordert Aufmerksamkeit auf spezielle Merkmale, die die Lebensqualität der Bewohner erhöhen. Wichtige Aspekte sind breite Türen, schwellenlose Zugänge, geeignete Badezimmer und eine durchdachte Inneneinrichtung. Diese Faktoren tragen entscheidend zu einem barrierefreien Wohnraum bei, der den Bedürfnissen von Menschen mit Einschränkungen gerecht wird. Eine altersgerechte Wohnung sollte so gestaltet sein, dass sie auch zukünftige Herausforderungen im Alltag mühelos bewältigen kann.
Wichtige Merkmale einer barrierefreien Wohnung
Zu den entscheidenden Kriterien für eine barrierefreie Wohnung zählen die oben genannten Merkmale. Ein durchdachtes Konzept berücksichtigt nicht nur die baulichen Anforderungen, sondern auch die Bedürfnisse der Bewohner, um eine angenehme Wohnatmosphäre zu schaffen. Immer mehr barrierefreie wohnanlagen erscheinen auf dem Markt, was der steigenden Nachfrage aufgrund der demografischen Veränderung Rechnung trägt.
Die Rolle der Wohnbaugesellschaften und Wohnberatungen
Wohnbaugesellschaften spielen eine wesentliche Rolle bei der Bereitstellung von geeignetem Wohnraum. Etwa 10 Prozent der Mietwohnungen in Großstädten werden von diesen Gesellschaften verwaltet, die mehr als zwei Millionen Wohnungen besitzen. Zudem bieten kommunale Wohnberatungen wertvolle Unterstützung bei der Suche nach barrierefreien Wohnanlagen. Diese Organisationen helfen dabei, geeignete Angebote und Anpassungsmöglichkeiten herauszufiltern, was besonders wichtig ist für die 26 Prozent der Bevölkerung, die aufgrund des Alters auf barrierefreies Wohnen angewiesen sind.
Wo suchen?
Die Wohnungssuche nach barrierefreien Immobilien erfordert einen gezielten Ansatz. Verschiedene Ressourcen stehen zur Verfügung, um die Suche zu erleichtern und die besten Optionen zu finden. Von Online-Plattformen bis hin zu lokalen Angeboten gibt es vielversprechende Möglichkeiten.
Online-Immobilienbörsen und Plattformen
Online-Immobilienbörsen wie ImmoScout24.de und Immowelt.de sind wertvolle Anlaufstellen. Diese Websites ermöglichen es, Suchfilter zu nutzen, um präzise nach barrierefreien Immobilien zu suchen. Nutzer können verschiedene Kriterien einstellen, um passende Angebote zu finden.
Lokale Immobilienangebote und Community-Optionen
Viele Städte betreiben eigene Immobilienbörsen, die speziell auf lokale Immobilienangebote ausgerichtet sind. Diese Plattformen bieten gefilterte Suchmöglichkeiten, um barrierefreie Wohnungen zu finden. Zusätzlich können Community-Optionen, wie lokale Foren und Netzwerke, hilfreich sein, um Erfahrungen auszutauschen und Empfehlungen zu erhalten.
Unterstützende Organisationen und Verbände
Unterstützende Organisationen, wie die Bundesvereinigung FORUM und verschiedene Wohnungsbaugenossenschaften, bieten wertvolle Informationen und Beratungsangebote zur Wohnungssuche. Diese Institutionen begleiten Betroffene und helfen dabei, barrierefreie Wohnprojekte zu identifizieren.
Finanzielle Unterstützung beim Umzug
Bei der Suche nach einer barrierefreien Wohnung spielt finanzielle Unterstützung eine wesentliche Rolle. Menschen mit Behinderungen können durch den Wohnberechtigungs-Schein (WBS) Zugang zu öffentlich geförderten Wohnungen erhalten. Diese Maßnahme unterstützt insbesondere Personen, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind. Ein großer Anteil neu gebauter Immobilien wird zudem von vornherein barrierefrei gestaltet, was die Suche erleichtert.
Umzug finanzierung wird durch verschiedene Programme und Fördermittel unterstützt. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Bank) bietet rückzahlungsfreie Zuschüsse oder Darlehen mit niedrigen Zinsen für den Kauf oder Umbau von behindertengerechten Wohnungen an. Verschiedene Bundesländer haben darüber hinaus spezielle Förderprogramme, die besonders Familien mit Kindern sowie Menschen mit (Schwer-)Behinderung zugutekommen.
Zusätzlich hat das neue Bürgergeld seit dem 01. Januar 2023 die finanzielle Unterstützung für arbeitssuchende Menschen mit Behinderungen verbessert, die täglich mindestens drei Stunden arbeiten können. Auch die Pflegeversicherung hilft finanziell bei Umzugskosten in eine barrierefreie Wohnung, wenn ein Pflegegrad vorliegt. In Fällen ohne Pflegegrad können Menschen aufgrund von Unfällen Zuschüsse von der Unfallversicherung erhalten.
Letzteres gilt auch für arbeitssuchende Personen, die bei der Rentenversicherung Unterstützung für Umzugskosten beantragen können. Das Integrationsamt fördert zudem die Umzugskosten für berufstätige Menschen mit Behinderungen, insbesondere wenn der Umzug den Arbeitsweg verkürzt oder das Wohnumfeld barrierefrei gestaltet. Im Falle anderer Zuständigkeiten ist es möglich, finanzielle Unterstützung direkt beim Grundsicherungs- oder Sozialamt zu beantragen.
Fazit
Die Suche nach einer barrierefreien Wohnung kann herausfordernd sein, jedoch stehen Ihnen zahlreiche Strategien und Ressourcen zur Verfügung, die den Prozess erleichtern können. Dabei sind informative Standorte sowie Online-Plattformen entscheidend, um die individuelle Bedürfnisse bei der Wohnungssuche zu erfüllen. Es ist wichtig, die eigenen Anforderungen klar zu definieren, um die Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss deutlich zu erhöhen.
DieDIN 18040-2 legt spezifische Anforderungen für barrierefreies Wohnen fest, um sicherzustellen, dass die Wohnungen den Bedürfnissen aller Nutzer gerecht werden. Aufgrund der hohen Nachfrage nach barrierefreien Wohnungen sollten sowohl Eigentümer als auch Mieter frühzeitig an mögliche Umbauten denken, um den Anforderungen gerecht zu werden. Mieter haben zudem das Recht, entsprechende Umgestaltungen zu verlangen, was den Prozess weiter fördert.
Zusammenfassend ist es wichtig, sich umfassend mit den verfügbaren Unterstützungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen. Finanzielle Hilfen von der Pflegeversicherung bis zur Kreditanstalt für Wiederaufbau bieten zahlreiche Optionen zur Realisierung von barrierefreiem Wohnen. Durch die Berücksichtigung dieser wohnungssuche tipps kann der Traum von einer geeigneten barrierefreien Wohnung Realität werden.